Beliebte Ausbildungsberufe
2018 wurden in Deutschland 326 verschiedene Ausbildungsberufe angeboten (Quelle: Statista) und insgesamt 133.0764 Ausbildungsplätze (Quelle: Statistisches Bundesamt 2018). Bei uns mangelt es also nicht an der Vielfalt von Ausbildungsberufen. Doch was sind die beliebtesten Ausbildungsberufe? Diese Frage klären wir hier.
Kaufmann/Kauffrau für Büromanagement (70.089 Azubis 2018)
Auf Platz 1 für 2018 ist der Kaufmann/die Kauffrau für Büromanagement. Der Beruf wird in der dualen Ausbildungsform absolviert. Hier kannst du zwischen den Fachrichtungen Industrie, Handel, Handwerk oder dem Öffentliche Dienst auswählen. Darunter kannst du in verschiedenen Unternehmensbereichen arbeiten: von der Personalverwaltung über die Öffentlichkeitsarbeit bis hin zur Geschäftsleitung. Deine Tätigkeiten sind breit gefächert und vielseitig. Du bist Ansprechpartner für alle Fragen rund um die Organisation und die kaufmännische Verwaltung des Betriebes. In der Ausbildung lernst du den Umgang bei Schriftverkehr, planst Termine, schreibst Rechnungen und überwachst den Zahlungsverkehr. Wenn du im öffentlichen Dienst tätig bist, unterstützt du Bürger beispielweise bei der Antragstellung und stellst Haushalts- und Wirtschaftspläne mit auf.
Kfz-Mechatroniker (66.987)
Der Tätigkeitsbereich ist mit den Jahren gewachsen, denn die Autos werden immer moderner und komplexer und mit ihnen wächst auch die Technik von Tag zu Tag. Als KFZ-Mechatroniker/in kennst du dich in allen Bereichen der Fahrzeugtechnik aus, einschließlich der „klassischen“ Kfz-Mechanik als auch auf dem der KFZ-Elektronik. Du prüfst fahrzeugtechnische Systeme, führst Reparaturen durch und rüstest Fahrzeuge mit Zusatzeinrichtungen und Zubehörteilen aus.
Im 3. Ausbildungsjahr entscheidest du dich für einen der 5 unterschiedlichen Schwerpunkte: Motorradtechnik, Nutzfahrzeugtechnik, System- und Hochvolttechnik, Karosserietechnik, Personenkraftwagentechnik.
Kaufmann/Kauffrau im Einzelhandel (55.632)
Wenn ein Kunde im Laden Rat benötigt, bist du der/die erste Ansprechpartner/in. Du bist die gute Seele des Geschäfts und berätst deine Kundschaft. Du kümmerst dich um die Warenpräsentation und füllst die Regale regelmäßig auf. Außerdem planst und bestellst du Produkte und Waren im Büro. Um das Sortiment bestimmen zu können, beobachtest du den Markt, die Konkurrenz und den Warenfluss im eigenen Geschäft.
Du arbeitest im Einzel- oder im Versandhandel. Generell werden Einzelhandelskaufleute überall gesucht, wo Ware an den Mann/ die Frau gebracht werden müssen, egal ob Baumarkt, Lebensmittelmarkt, Modegeschäft, Möbelhaus oder in der Drogerie.
Industriekaufmann/-Kauffrau (49.074)
Als Industriekaufmann/-kauffrau bist du ein perfektes Organisationstalent. Dein Schreibtisch ist vollgepackt mit kaufmännischen Aufgaben. Dabei kann er in nahezu allen Wirtschaftsbereichen oder kaufmännischen Bereichen in einem Unternehmen stehen. Während deiner Ausbildung schnupperst du in unterschiedliche Unternehmensbereiche. Deine Ausbildung ist unheimlich vielseitig: du kaufst Waren ein und verwaltest die Bestände, ermittelst Kosten für Aufträge und Projekte und überwachst Produktionsprozesse. Außerdem bist du im Marketing und im Absatz tätig. Dazu gehören Auftragsannahme, Verkaufsverhandlungen, Rechnungserstellung und die Planung von Marketing- und Werbemaßnahmen. Ein weiteres Aufgabengebiet umfasst die Buchhaltung, die Überwachung des Zahlungsverkehrs und die Verwendung von Tools zur Kostenplanung und -kontrolle. Personalmanagement gehört auch zu deinen Aufgaben: Hier planst und bestimmst du den Personaleinsatz und beteiligst dich an Personalentscheidungen. Zusammenfassend arbeitest du in der Materialwirtschaft, im Vertrieb, im Marketing, im Personal- sowie im Finanz- und Rechnungswesen – du solltest also ein Multitalent sein oder werden können.
Es bedeutet nicht, dass dich all diese Aufgaben in jedem Unternehmen erwarten. Je nach Unternehmen, können die Aufgabenbereiche voneinander abweichen.
Anders als bei anderen Ausbildungen steht dir als Industriekaufmann/-kauffrau keine Fachrichtung zur Wahl. Dein Wissen kannst du dir allerdings, in den Bereichen, Vertrieb, Produktentwicklung, Lagerlogistik, Projektabrechnung oder Personalmarketing vertiefen.
Industriemechaniker/in (43.230)
In deiner Ausbildung wirst du zum Allround-Talent ausgebildet. Du hast mit Metall, Kunststoff, Säge und Schweißgerät zu tun. Neben dem Lesen von technischen Zeichnungen und Anfertigung von Bauteilen, programmierst du die Funktionen von Maschinen und prüfst mit Hilfe von Messgeräten, ob alle Teile im richtigen Zusammenspiel arbeiten.
Wenn das Fließband still steht, ist es deine Aufgabe den Fehler zu finden. Du demontierst kaputte Bauteile und fertigst Ersatzteile an. Wenn eine Fertigungsstrecke umgerüstet wird, bist du der richtige Ansprechpartner.
Für diese Ausbildung gibt es keine Spezialisierung in eine Fachrichtung. Eines der Einsatzgebiete Feingerätebau, Maschinen- und Anlagenbau oder Produktionstechnik vertiefst du in deiner Ausbildung.
Medizinische/r Fachangestellte/r (41.265)
Als Medizinische/r Fachangestellte/r bist du die rechte Hand der Ärzte. Ohne dich läuft gar nichts. Du unterstützt den Arzt bei Behandlungen und klärst Patienten über Behandlungsmaßnahmen auf. Du bereitest Behandlungsräume vor und assistierst. Neben der Arbeit in der Praxis führst du auch Aufgaben im Labor durch. Aber auch am Schreibtisch oder am Empfang ist dein Arbeitsplatz. Hier erledigst du organisatorische und verwaltungstechnische Aufgaben. Du legst Patientenakten an, dokumentierst Behandlungsabläufe, erledigst Abrechnungen und organisierst den Praxisablauf, indem du Termine vergibst.
Elektroniker/in (40.257)
Bevor du deine Ausbildung antrittst, entscheidest du dich für eine Spezialisierung. Zwischen Geräte und Systeme, Automationstechnik, Betriebstechnik, Energie- und Gebäudetechnik, Gebäude- und Infrastruktursysteme, Informations- und Systemtechnik, Informations- und Telekommunikationstechnik sowie Maschinen- und Antriebstechnik.
Geräte und Systeme
Der/die Elektroniker/in für Geräte und Systeme ist auf bestimmte Gerätetypen und Systeme spezialisiert wie auf Kontrollsysteme, Feingeräte oder auch medizinische Geräte.
Automatisierungstechnik
Hier dreht sich alles um die elektronische Steuerung beispielsweise von Verkehrssystemen oder Produktionsrobotern. Du wartest und stellst Automaten und Industrieanlangen ein. Schaltplänen entsprechend baust du elektrische Anlagen, indem du Drähte verlegst oder bündelst und Sensoren anbringst.
Betriebstechnik
Du bist ein Allrounder, denn du programmierst, prüfst und konfigurierst Systeme und Sicherheitseinrichtungen. Falls mal etwas kaputt gehen sollte, schnappst du dir den Schaltplan, das nötige Werkzeug und manchmal auch den Laptop und gehst auf Fehlersuche. Nicht nur, wenn etwas kaputt geht, bist du dafür der Ansprechpartner. Du wartest, erweiterst und modernisierst elektrische Energieversorgungen oder auch industrielle Betriebsanlangen. Ab und zu bist du am Programmieren von Anlagen und Maschinen und weist Benutzer in die Bedienung ein.
Energie- und Gebäudetechnik
Du montierst Steckdosen, Schaltkästen und Lampen und verlegst Kabel in Gebäuden. Beim Hausbau richtest du die Stromversorgung ein, wartest die Stromverteilung und erledigst Reparaturarbeiten. Bevor etwas in Betrieb genommen wird, werden die Anschlüsse mit Prüfgeräten getestet. Um verschiedene Steuerungen im Haus einrichten zu können erlernst du dafür in deiner Ausbildung die nötigen IT-Kenntnisse.
Gebäude- und Infrastruktursysteme
Als Elektroniker/in für Gebäude- und Infrastruktursysteme beobachtest, installierst, wartest und optimierst hauptsächlich gebäudetechnische Infrastrukturen. Beispielsweise Lüftungs-, Elektrizitäts-, Heizungs- und Sicherungssysteme.
Informations- und Systemtechnik
Du montierst und planst Telefon-, Alarm- und Netzwerkanlagen. Außerdem installierst du bei deinem Kunde Überwachungssoftware, baust dafür Bewegungsmelder und Videokameras ein und erklärst alles dem Kunden. Bei Störungen wartest du die Systeme und leistet den Support im Handumdrehen.
Maschinen- und Antriebstechnik
Hier lernst du wie man Bauteile wie beispielsweise Wicklungen für Generatoren, Elektromotoren und Spulen fertigt. Außerdem lernst du wie man Maschinen und Antriebssysteme prüft, diese in Betrieb nimmt und wartet. Wenn der Motor einer Maschine nicht mehr funktioniert, ist es deine Aufgabe die Störung zu erkennen und zu beseitigen.
Verkäufer/in (38.961)
Die Ausbildung unterscheidet sich von Betrieb zu Betrieb. So kannst du beispielsweise Nahrungsmittel, Baustoffe, Mode oder auch Unterhaltungstechnik verkaufen. Um deine Kunden kompetent beraten zu können, suchst du dir am besten deinen Ausbildungsbetrieb nach deinem persönlichen Interesse aus. So fällt es dir leichter Produkte zu verkaufen die dich selbst begeistern. Kommunikations- und Verkaufstalent solltest du besitzen, denn du bist die erste Ansprechperson im Laden und berätst die Kunden. Neben dem Verkauf im Laden, nimmst du Lieferung an und kontrollierst sie im Lager und führst Inventuren durch. Im Verkauf erlernst du das Präsentieren von Ware und das Abwickeln des Bezahlprozesses mit dem Kassensystem.
Fachinformatiker/in (36.207)
Der Ausbildungsberuf Fachinformatiker/in bekommt von Jahr zu Jahr mehr Aufmerksamkeit – auch, weil sich immer mehr für diese Ausbildung entscheiden. Warum? Ganz einfach: Es werden mehr IT-Experten gebraucht, weil die Welt digitaler wird. Als Fachinformatiker/in benötigst du vor allem das Interesse an Computern, aber auch technisches Verständnis und analytisches Denken wird erwartet. Du arbeitest für IT-Unternehmen und entwickelst, analysiert und planst IT-Systeme mit modernen Tools und Techniken. Bisher wurde die Ausbildung in den beiden Schwerpunkten Anwendungsentwicklung und Systemintegration angeboten. Seit dem Sommer 2020 kommen die Fachrichtung Digitale Vernetzung und die Fachrichtung Daten- und Prozessanalyse hinzu.
Digitale Vernetzung
Bei dieser Fachrichtung lernst du wie man Systeme und Anwendungen vernetzt und optimiert. Du wirst sie damit von Zugriffen von außen schützen und kümmerst dich um Systemausfälle. Die Netzinfrastruktur steht hier im Mittelpunkt.
Daten- und Prozessanalyse
Um ein bestimmtes Produkt oder ein Prozess optimieren zu können, wertest du beispielweise Nutzerdaten aus. Der Grund dafür ist, dass viele Geschäfts- und Datenprozesse heute datengetrieben werden.
Anwendungsentwicklung
Bei dieser Fachrichtung hast du mehr mit Software zu tun, da du Programme optimierst und entwickelst. Wenn es Probleme bei einer Software gibt, bist du die helfende Hand. Da viele Programmiersprachen zum Einsatz kommen, ist ein Gespür für Mathe und Logik sehr wichtig. Du programmierst nach Vorgaben, Wünschen und Zielen deiner Kunden, programmierst benutzerfreundliche Bedienoberflächen und testest bereits bestehende Anwendungen.
Systemintegration
Hier arbeitest du vorwiegend mit der Hardware. Du kümmerst dich um die Vernetzung zwischen PC und Server, installierst IT-Systeme und realisierst Kommunikations- und Informationssysteme nach Kundenwunsch. Wenn der Rechner abstürzt oder irgendetwas nicht mehr funktioniert, bist du der erste Ansprechpartner. Zu deinen Aufgaben zählen ebenso Fehlerdiagnose und – behebung. Die sozialen Kontakte kommen in deiner Ausbildung nicht zu kurz: Du berätst Kunden bei der Auswahl und dem Einsatz von Geräten und weist sie anschließend ein.
Kaufmann/Kauffrau im Gross- und Aussenhandel (36.105)
In über 100 verschiedenen Branchen steht dir die Tür für deine Ausbildung offen. Jeder Ausbildungsbetrieb unterscheidet sich. Jedoch in allen Unternehmen ist folgendes gleich: In der Ausbildung sorgst du für einen reibungslosen Warenfluss zwischen Produzenten, Betrieben und Endabnehmern. Du kannst auch dafür verantwortlich sein, neue Kunden zu gewinnen. Zahlen sind zudem für dich ein wichtiger Faktor. Mit Computerprogrammen erstellst du Rechnungen und kalkulierst Preise für Einkauf und Verkauf. Du kannst dich für eine der beiden Fachrichtungen Großhandel oder Außenhandel spezialisieren. Im Großhandel kaufst du Ware bei Lieferanten oder Herstellern aus Deutschland ein und verkaufst sie weiter an Unternehmen, welche diese selbst benötigen oder im Laden an ihre Kunden verkaufen. Wenn die Lieferung angekommen ist, kontrollierst du die Ware und sorgst für einen reibungslosen Versand an beispielsweise den Supermarkt.
Im Außenhandel verhandelst du mit Betrieben aus der ganzen Welt und jonglierst im internationalen Handel mit Zöllen und Währungen. Das bedeutet, du bist für den Im- und Export von Waren zuständig. Sehr gute Fremdsprachkenntnisse sind ein absolutes Muss.