Studiengang wechseln
Das musst du beachten
Du hast deinen Studiengang ganz anders vorgestellt und bist überhaupt nicht zufrieden? Dann ist ein Wechsel manchmal sinnvoll. Aber nicht immer ist das „die“ Lösung. Wenn du die Überlegung anstrebst, ist es wichtig, dass du dir für diese Entscheidung Zeit lässt. Eine Studienberatung kann dir helfen und oft den fehlenden Rat geben.
Vorab ist zu klären, ob deine bisherigen Studienleistungen im neuen Fach anerkannt werden und ob du weiterhin einen BAfÖG-Anspruch hast. Daneben ist wichtig, die Studienhöchstdauer im Blick zu haben.
Wenn du deinen Studiengang an der gleichen Universität wechselst, kann das Fach intern gewechselt werden. Dabei musst du allerdings beachten, ob der Studiengang zulassungsfrei- oder beschränkt ist. Bei einem zulassungsfreien Studiengang erfolgt die Umschreibung problemlos im Studierenden-Sekretariat.
Wann macht ein Wechsel wirklich Sinn?
Viele Studenten sind in den ersten Semestern unzufrieden. Das muss aber nicht gleich bedeuten, dass dein Studium nicht das richtige ist. Gerade am Anfang ist vieles noch neu und ungewohnt. Es braucht Zeit, sich im Uni-Alltag zurecht zu finden und sich an die Lernstrukturen zu gewöhnen.
Wenn du nach deinem ersten Semester immer noch unzufrieden bist, stell dir folgende Fragen:
- Hast du einen Plan B?
- Dir macht der Studiengang nach einem Wechsel von Dozenten oder Besuchen von Veranstaltungen immer noch keinen Spass?
- Du hast ständig schlechte Noten oder mehrere Prüfungen nicht bestanden?
- Du hast dir dein Studium deiner Eltern zuliebe ausgesucht und nicht auf dich selbst gehört?
- Kannst du den Studiengang wechseln ohne Zeit zu verlieren?
- Bist du nach der Beratung an deiner Hochschule zu dem Schluss gekommen, dass es sinnvoll ist, den Studiengang zu wechseln?
- Hast du bemerkt, dass du dich für eine andere Studienrichtung mehr interessierst?
Wann macht ein Wechsel keinen Sinn?
- Wenn du kurz vor dem Abschluss deines Studiums bist. In diesem Fall ist es besser, einen Abschluss „in der Hand“ zu haben, als kurz vor Ende abzubrechen.
- Wenn du mit ein paar Fächern Probleme hast oder überfordert bist, nimm dir Nachhilfe um dich zu verbessern.
- Wenn du mit deinem Studium erst angefangen hast, nimm dir mindestens ein Semester Zeit, um Kurzschlussreaktionen zu vermeiden.
- Wenn dir dein Studium fachlich gefällt, du aber Probleme mit den Studienbedingungen hast, wie beispielsweise überfüllte Hörsäle oder Dozenten.
- Wenn du schon mehrere Studiengänge gewechselt hast. Ein häufiges Wechseln kann später in Vorstellungsgesprächen zum Stolperstein werden.
Das solltest du beim Wechsel beachten
- Fristen: Informiere dich über bestehende Fristen für Immatrikulation und Exmatrikulation.
- Höchststudiendauer: Wenn du beispielsweise nur das Nebenfach wechseln möchtest, musst du prüfen, ob es zeitlich machbar ist.
- Anrechenbarkeit von Scheinen: Kläre ob schon bestandene Prüfungen und Scheine ggf. für das neue Fach anerkannt werden. Vielleicht kannst du so direkt in einem höheren Semester anfangen.
- Eignungstests, Zulassungsbeschränkungen oder geforderte Praktika: Informiere dich welche Tests du vorher bestehen musst oder welche Pflichten du noch erfüllen musst.
- Fächerkombination: Prüfe, ob du überhaupt an deiner (neuen) Uni die von dir gewünschte Fächerkombination studieren kannst.
- BAföG-Anspruch: In der Regel ist ein Fachwechsel nur bis zum Ende des 3. Semesters möglich, ohne den Anspruch auf BAföG zu verlieren. Danach ist der Wechsel nur noch aus einem wirklich wichtigen Grund möglich.
- Ummelden: Wenn du nicht nur das Fach, sondern auch die Stadt wechselst, musst du dich schnellstmöglich ummelden. Ansonsten können durch eine Steuer auf den Zweitwohnsitz hohe Kosten auf dich zukommen (ca. 10 % der Jahreskaltmiete).
- Krankenversicherung: Informiere deine Versicherung, wenn du mehrmonatige Lücken zwischen deinen Studiengängen liegen.